die tonhoehe
    
    […] amo los pájaros perdidos/que vuelven desde el más alla/
    a confundirse con un cielo/que nunca más podre recuperar […]
    – los pájaros perdidos; astor piazolla
    I
    sehnige, schwielige finger – blankgescheuerte, vage, nein, eher vermeintlich via bruechige sehnen gebaendigte knochen …? – wippen & tippen virtuos ueber die schwarz-weisze klaviatur des
    abgegriffenen alten, ein- & ausatmenden bandoneons. & du, du schmiegst dich an jenen keuchenden, schwitzenden, klebenden leib, welcher sich an deinen schmiegt – die finalen fleischlichen
    traeume ruheloser gerippe hinter den nivellierten faehrten ihrer sich im nichts aufloesenden psyche, ihres sich progressiv entleerenden geists …? –: ein hauch von wahrer melancholie, der sich
    entzuendet & dann, mit dem eruptiven knall einer sinnlich sueszen sohle auf dem parkett des viel zu winzigen saales ploetzlich zu einer brennenden fahne der freiheit wird – traenen aus
    fluessigem feuer dank deren plaetschern eure magischen herzen euphorisch den zum greifen nahen fanal der erfuellung eurer schmerzlichsten sehnsuechte zelebrieren, obgleich der obszoen tanzende
    schatten der panik sich wie ein mit blut vollgesaugtes leichentuch darueber legt & drauszen die schergen des omnipraesenten weltregimes auch weiterhin unbescholtene menschen jagen & in
    ihre sterilen, isolierten folterkeller zerren, in der widerlichen absicht, ihnen dubiose geheimnisse abzupressen, von denen ihre opfer vorher nicht einmal wussten, dass sie existieren ... wohin,
    nun, wohin? bleibt ihr etwa noch ein weilchen hier? IIII. wagt ihr den schritt hinaus, in die duesteren hysterischen gassen, um euch mit viel glueck vielleicht gar bis zum hafen durchschlagen zu
    koennen? III.
    
    II
    wer? ihr antwortet: wir. die verlorenen voegel der nacht. lasst ihr euch rupfen? V. oder fliegt ihr davon? VI.
    
    III
    ein trockener wind blaest euch den beizenden staub antiquierter ideologien & uniformen entgegen: ja, jede hierarchie atmet unterdrueckung; ja, jede zwischen arm & reich unterscheidende
    regierung ist faschistoid; ja, jede anonyme form von machtuebung predigt das dogma unsres martyriums; ja, jede beliebige exekutive umfasst kategorisch einen perversen, kranken kern. ihr, aber,
    ihr klammert euch nur umso enger aneinander: ihr, aber, ihr wankt unisono – links, rechts, zwei vor, eins nach hinten –, entlang des sublimen taktes der subversion: ihr, aber, ihr bietet dem
    peitschenden, vulgaeren gebell tollwuetig geifernder spuerhunde eure, vergleichsweise, ethisch schier makellose stirn … eingehuellt, in den fragilen mantel eures vorlaeufigen inkognito, huscht
    ihr, silhouetten eurer bereits lange vorm aufbluehen die akute drohung ihres verwelkens emanierende liebe gen meer & findet euch, ehe ihr euch vorsehen haettet koennen, umzingelt, von
    gestalten mit waffen & wimperlosen, desolaten augenhoehlen. lederueberzogene, grobe muskeln reiszen euch grausam auseinander & lassen eine improvisierte befragung beginnen: II.
    
    IIII
    der wandel wartet ab & ertraegt euer zoegern bar jedweden mitleids, weil es ihn im prinzip nicht weiter schert, schlieszlich sitzt er chronisch am laengeren hebel & euer klammern haelt
    den kollaps nicht fern – entstehung, erhalt, verfall: die essenz des seienden seins per se –, sodass ihr eure lippen eventuell zwar dank der praesenz irgendwelche fluiden substanzen kurzzeitig
    befeuchten duerft, allerdings wirft der rhythmus der musik des moeglicherweise blosz pseudolebens euch schnell erneut, an die ominoese schnittstelle zwischen nacht & tag, dieser unmoeglichen
    zone, durch die ihr eure vergaenglichkeit in form einer fata morgana, eines beschwingten trauerspiels tatsaechlich keinen augenblick lang nachhaltig fixiert: I.
    
    V
    verletzte hautfetzen fallen – das bunt schillernde gefieder eurer einst so praechtigen kuesse … –, knochen brechen – die ehemals stabilen saeulen eurer, dennoch, selbst in einem solchen momente
    respektive gerade jetzt, ueber alles triumphierenden anmut & empfindsamkeit … –, gefaesze & organe platzen – ihr erstickt euren schrei am galgen eurer zerschmetterten, eigentlich recht
    bescheidenen wuensche –, gedaerme zischen das hohelied der nicht domestizierbaren ueberschlange, bis die sense des todes eure stolz gereckten haelse abmaeht: o!, & derweil ihr unter den
    stiefeln idiotischen opportunismus – die dummheit der masse grinst stets & immer total & absolut ueberdebil – zertrampelt werdet, verschmelzen eure fluiden ueberreste zum numinosen gesang
    der ewigen revolution & fluechten, trist & seufzend die dunkelheit erhellend laechelnd, temporaer zurueck zu I.
    
    VI
    frieden, eine unscheinbare einsame kleine regenwolke am rande der unendlichen wueste unserer geradezu absurden, manisch verzweifelten grausamkeit: ihr schwingt euch empor & erblickt das
    strahlendste licht, just dort, wo die finsternis am tiefsten zu sein scheint – & der himmel oeffnet sich & verschlingt euch – & bringt euch, zaertlich, zum wunder inmitten der wunde,
    naemlich zu I.
    to regain
    
 […] i abandoned being starved drew plans that
    weren't for tomorrow two hands to plant what
    walks beyond us needings & wantings no fault
    of conscience […] spelling; e l u c i d
 
    befreie das netzwerk by rendering membranes
    schwimmst du under the hyperflowin‘ glowin‘
    alignment of silhouettes als datenuebertragung
    auf schoene medien wo sich koerpergespenster
    hooked on mechanics zu gesaengen vermischen
    destroyin‘ capitalism o nein nicht wirklich aber
    internalisierst du leise beschleunigungsansaetze
    wie gebuendelte axiome subversiver theoreme
    u actually conjure powers u shouldn‘t even try
    to control naemlich ultrasensible machtgefaelle
    welche sich temporaer in relativ unscheinbaren
    transitzonen konzentrieren o yeah u remember
    it’s all about camouflage pretend & desillusions
    beziehungsweise manchmal anders herum eher
    words telling lies to conceive fragmented truth
    gefangen noch immer durch fiktive dualitaeten
    schlaengelst du deinen hals kopflos ueber dead
    ways u anticipate cause negativity is ur magnet
    jenes unstillbare beduerfnis poetry zu erzeugen
    a hoax u believe accelerating fictions‘ progress
    to suffer to love to heal
    
    […] inner circle in a square
    finds a line all the time […]
    – inner circle; rozi plain
    
    setz den satz dessen worte du fliehst in relation
    zu unknown fables ur formula to become naïve
    impliziere durch ihre formulierung ein voriges
    too goddamn suspicious perhaps zweifeltest du
    am sinngehalt des lebens an sich mehr als nichts
    oder not any thing at all dieses fluide schweben
    dem seine profunden urspruenge in flieszenden
    uebergaengen schwiegen gaben dir loud sounds
    of silence emanating narrative waves schwingen
    auf denen zu fliegen dir grad der mut noch fehlt
    bis du wie beim springen den abgrund verfehlst
    aeons of time will pass fast spurlos indefinetely
    also although u feel their thrill bilden sich dann
    unter deinen fiktiven fueszen recht illusionaere
    boeden aus beinah lose fluktuierenden energien
    u call the patience jede macht solange zu tragen
    respektive auszuhalten solange du darauf harrst
    eine metamorphose hin zu radikaler indifferenz
    durchzumachen opening up being a translucent
    wall der sich dank der absoluten permeabilitaet
    seiner substanz sanft gefuehlt gen leere aufloest
    
    
